Regelwerke

Auf dieser Seite und den Unterseiten werden beobachtete Übereinstimmungen oder Abweichungen von Regelwerken in GND-Datensätzen dokumentiert. Außerdem werden abweichende Aussagen zu ein und demselben Sachverhalt in verschiedenen Regelwerken festgehalten.

Unter "Regelwerke" werden hier alle Werke gefasst, die

  1. Regeln für die Katalogisierung bereitstellen, wie RSWK und begleitende Erfassungshilfen,
  2. Nutzeranforderungen spezifizieren, wie FRBR und FRSAD,
  3. allgemeine Indexierungsrichtlinien festhalten, wie DIN ...
  4. kontrollierte Vokabulare standardisieren, wie ISO 25964, SKOS

Thesaurusrelationen nach RSWK 2017

b) Bei den hierarchischen Beziehungen gibt es zwei Formen, die jedoch in der GND unterschieden werden können:

Abstraktionsrelation (logische Beziehung, generische Beziehung): In der Abstraktionsrelation schließt der Begriffsinhalt des untergeordneten Begriffs den Begriffsinhalt des Oberbegriffs ein, wobei sich der Unterbegriff in mindestens einem zusätzlichen Merkmal, das in der betreffenden Merkmalart des Oberbegriffs nicht spezifiziert wurde, vom Oberbegriff unterscheidet. Der Begriffsumfang (Extension) des Oberbegriffs umfasst alle Unterbegriffe mit den Merkmalen des Oberbegriffs.

Instanzrelation

"Ein spezieller Typ einer Abstraktionsrelation ist die instanzielle Beziehung; das ist eine Beziehung zwischen einem Individualbegriff (meist ein Eigenname, Ein-Element-Mengen) und dem generischen Oberbegriff, der dann als Gattungsbegriff bezeichnet wird."

Hinweis: Eine Instanzrelation ist keine Abstraktionsrelation.

Unstimmigkeiten mit RSWK

Nutzeranforderungen

Relation

Defizite, die auf strukturelle Probleme zurückgehen

  1. Fehlende Entitätencodes im Datensatz
  2. Falscher Entitätencode
  3. Multiple Entitätencodes
  4. Fehlende kategoriale Entitätenunterscheidung auf der Ebene der Sachbegriffe (analog AAT)

Datenstrukturen, die fehleranfällig sind

Fehlende Disambiguierung

Bezeichnungen für Deskriptoren jeden Entitätstyps sind sehr häufig nicht eindeutig und genügen nicht zur eindeutigen Identifizierung der Entität. Für Auffindbarkeit und Identifizierung ist die Erfassung und Darstellung identifizierender Eigenschaften notwendig.

In der Informationswissenschaft meint "Disambiguierung", dass eine mehrdeutige Bezeichnung (Homograf, Homonym, Polysem, im Folgenden: Homonym) durch einen identifizierenden Zusatz (Homonym(en)zusatz), englisch: qualifier, im Folgenden: Homonymzusatz) geklärt wird (siehe DIN 1463-1. 4.3, Beispiel: Kiefer (Knochen), Kiefer (Nadelholz)). Traditionell wird der identifizierende Zusatz dem Homonym in runden Klammern (in der GND in Winkelklammern) nachgestellt und bildet zusammen mit der mehrdeutigen Bezeichnung eine Dateneinheit. Dieses Verfahren hat Nachteile, weil Homonymzusätze

  1. selbst nicht immer eindeutig sind,
  2. manchmal geändert werden müssen, weil
    1. sie Schreibfehler enthalten,
    2. der Oberbegriff sich geändert hat,
    3. es eine neue Faktenlage gibt,
    4. die Disambiguierung nicht ausreicht,
    5. der Homonymzusatz selbst eine Dublette ist.

Um auch Homonymzusätze kontrollieren zu können, werden sie in eigenen Datenfeldern verwaltet. Für die Anzeige an Nutzerschnittstellen wird dem Homonym automatisch der bedeutungsklärende Zusatz beigestellt.

Die Anzeige identifizierender Zusätze ist für die Auffindbarkeit eines Datensatzes unerlässlich

  1. bei Autovervollständigung
  2. für eine schnelle Auswahl aus einer Liste gleichlautender Bezeichnungen
  3. für einen vollständigen Überblick über vorhandene Deskriptoren zu einer Suchanfrage

Woher stammt der identifizierende Zusatz? Er kann

  1. intellektuell/manuell der Bezeichnung in einem Datenelement beigegeben werden.
  2. intellektuell/manuell in einem eigenen Datenfeld erfasst und zur Anzeige dem Homonym nachgestellt werden.
  3. automatisch aus strukturiert beschriebenen Eigenschaften der Entität ermittelt und für die Anzeige zusammengefügt (konkateniert) werden.

Welche Regeln sind für die genannten Fälle erforderlich, um eine auswahlbasierte Suche in Normdatensätzen zu ermöglichen? (Suchmöglichkeiten darstellen und erläutern)

  1. Festlegung der Eigenschaften, die zur Identifizierung erforderlich sind
  2. Festlegung der Reihenfolge der Eigenschaften in der Anzeige

Welche Aufwände sind für die verschiedenen Fälle erforderlich?

Matching

Auswahlbasierte Suche

Boole'sche Suche

LRM beschreibt "Identify" als eine der fünf "User Tasks" im Information-Retrieval.

Identifizierende Zusätze


BeispielUser TaskRelevanzRegelVorschläge


Identify

Matching













Fehlende Dublettenkontrolle hat zur Folge, dass eine Bezeichnung sowohl als Synonym wie auch als Deskriptor erfasst ist, siehe zum Beispiel http://d-nb.info/gnd/7782661-9 und http://d-nb.info/gnd/4076490-4 (offensichtlich Ereignis, Zeitspanne etc. fehlt).

Synonyme

Synonyme auch disambiguieren siehe Hafner-Keramik

Synonyme und Unterbegriffe sind disjunkt