Glossar

Das Glossar versammelt und definiert Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Projekt "GND für Kulturdaten" relevant sind. Es dient der Verständigung im Projekt sowie der Dokumentation nach außen. Die projektrelevanten Begriffe werden mit den Bedeutungen, die sie im Kontext von GND und GNDO haben oder auf die wir uns im Kontext von GND4C gemeinsam geeinigt haben, festgehalten. Die Definitionen sind auf den Bezug zum Projekt zugeschnitten, gestützt auf die entsprechenden Standards. Als Quellen gelten nur Originaldokumente; Links zu Wikipedia-Einträgen können als informelle Quelle angegeben werden, gelten aber nicht als Nachweise.

Eine Liste von Referenzwerken (Vokabulare, Standards, Regelwerke, Modelle) findet sich auf der Seite → Referenzen.

Quellen: https://www.abc-clio.com/ODLIS/odlis_about.aspx

LRM Glossary https://www.ifla.org/files/assets/cataloguing/frbr-lrm/ifla-lrm-august-2017_rev201712.pdf

CIDOC-CRM 6.2



Lemma
Definition
Quelle
Bezug zu GND4C
Notizen

A





Abstrakta

Ein abstrakter Begriff ist ein Begriff, der benötigt wird, „um eine Eigenschaft von Gegenständen oder eine Relation zwischen einzelnen Gegenständen zu definieren oder zu repräsentieren“[86] Beispiele dafür sind: Mut, Röte, Liebe, Hass, Menschenwürde. Er bezeichnet nicht-gegenständliche Entitäten, wie Freiheit, Geist, Sein, sowie gegenständliche Entitäten, wie Natur, Materie, Ding, Leben usf.

Siehe auch Wikipedia-Artikel



Siehe RSWK

Abstraktionsrelation

Hierarchierelation zwischen Allgemeinbegriffen, die den All-some-Test erfüllen. Abstraktionsrelationen können undifferenziert als allgemeiner Oberbegriff (BT Broader term = obal) oder differenziert als generischer Oberbegriff (BTG = Broader term generic = obge) vorliegen. Die generische Hierarchierelation ist transitiv und muss notwendig den All-some-Test erfüllen. Nicht eingeschlossen sind die Teil-Ganzes-Relation und die Instanzrelation.


Allgemeinbegriff

Generischer Begriff, der eine Klasse von Gegenständen aufgrund gemeinsamer Merkmale zusammenfasst. Der Gegenbegriff ist Individualbegriff.



RSWK bezüglich Abstrakta und Konkreta korrigieren.

Weiterführende Informationen: DIN 2330 3.2.b): "Allgemeinbegriffe. Diese entstehen dadurch, daß unterschiedliche individuelle Gegenstände hinsichtlich ihrer gemeinsamen Merkmale gedanklich zusammengefaßt werden. So werden  beispielsweise alle individuellen Menschen im Begriff "Mensch" zusammengefaßt. Bei den Allgemeinbegriffen ist zu beachten, daß den Begriffen unterschiedliche Gegenstandsarten entsprechen können. Zu diesen Gegenstandsarten zählen insbesondere

  • materielle Gegenstände (z.B. Maschinen, Steine)
  • nicht-materielle Gegenstände (z.B. Empfindungen, Merkmale)
  • Beziehungen zwischen Gegenständen (z.B. Fertigungsverfahren, Meßverfahren, physikalische und technische Einheiten)
  • Begriffe, die die Grundlage von Begriffen höherer Abstraktionsstufen bilden (so werden z.B. Begriffe wie "Nachbarschaftshilfe" bzw. "Autobesitz" benutzt, um Begriffe wie "Gemeinsinn" bzw. "Wohlstand" zu bilden).

Ein Allgemeinbegriff bezieht sich nach üblicher Explikation auf Merkmale, die mehrere Gegenstände gemeinsam haben,

Einen gebildeten Begriff kann man „als eine Gesamtheit von verschiedenen Merkmalen beschreiben“. Diese Merkmale zeigen die Relationen zu anderen Begriffen. Wesentliche Merkmale eines Begriffs sind das Gattungsmerkmal und der Artunterschied. Gattung(sbegriff) (genus) ist der „Begriff, der in Bezug auf einen anderen, in dessen Inhalt er als Hauptteil vorkommt, einen größeren Umfang hat“ und Art(begriff) (species) der „Begriff, der in Bezug auf den anderen, der in seinem Inhalt als der Hauptteil vorkommt, einen kleineren Umfang

Allgemeine Assoziationsrelation





All-some-Test





Attribut

(engl.: attribute)

LRM Glossary: A type of data which characterizes specific instances of an entity 


B





Begriff

(engl.: concept)

Ein Begriff ist die gedankliche Vorstellung eines konkreten oder abstrakten Gegenstandes (die Bedeutung, das Gemeinte). In der natürlichen Sprache werden Begriffe durch eine oder mehrere Bezeichnungen, die sprachlichen Ausdrücke, repräsentiert (siehe Bezeichnung).

Begriffe fassen die gemeinsamen Merkmale einer Menge von individuellen Gegenständen, die die Menschen an diesen feststellen und zur gedanklichen Ordnung benutzen, zusammen. [Leicht verändert nach DIN 2330, 3.2]

Im Kontext eines begriffsbasierten, kontrollierten Vokabulars zur Verbalerschließung ist jeder Begriff durch einen eindeutigen Identifikator gekennzeichnet. Jeder Begriff hat eine bevorzugte Bezeichnung und kann beliebig viele alternative Bezeichnungen, wie Synonyme oder alternative Wortformen, haben. Diese Informationen sind in einem Begriffssatz zusammengefasst.




Beleg (Quelle)



Bezeichnung

(engl.: term ; label)

Eine Bezeichnung ist die formal- oder natürlichsprachige Repräsentation (ein Zeichen, ein Wort oder eine Wortfolge) eines Begriffs (siehe Begriff). Natürlichsprachige Bezeichnungen werden Benennungen genannt.

Im Kontext eines kontrollierten Vokabulars zur Verbalerschließung hat jeder Begriff genau eine bevorzugte Bezeichnung (auch: Vorzugsbezeichnung, Vorzugsbenennung, Deskriptor (in Thesauri); engl. preferred label, preferred term, descriptor) für jede Sprache. Ein Begriff kann beliebig viele alternative Bezeichnungen als Zugangsvokabular (auch: Nichtdeskriptor, Synonym; engl. alternative label, non-preferred term, non-descriptor) haben.




Beziehung

(engl.: relation)

Eine Beziehung, auch Relation, ist eineSiehe auch Odlis-Glossar relationship

C





D





Data Property

Data Property, auch Datatype Property


Daten


Siehe auch Odlis-Glossar data

Datenaustauschformat





Datenformat





Datenintegration





Datensatz

Die Speicherdarstellung einer Datenzeile.

EinzeldatensatzDie Darstellung der Entität, wie sie in einzelnen Quellensystemen gespeichert ist. Die Informationen zu den einzelnen Einzeldatensätzen sind als einzelner Datensatz oder innerhalb von zusammengehörigen Datenbanktabellen als Gruppe von Datensätzen gespeichert.

https://www.ibm.com/support/knowledgecenter/de/SSWSR9_11.6.0/com.ibm.mdmhs.overview.doc/entityconcepts.html




Disambiguierung

In der Informationswissenschaft der Fachterminus für die Begriffsklärung durch einen identifzierenden Zusatz (Homonymzusatz, Homonymenzusatz, englisch: qualifier). Im Kontext des GND4C-Projektes in einer umfassenderen Bedeutung verstanden als die Menge der Eigenschaften einer Entität, die zu ihrer Identifizierung beitragen.
Identifizierung von Entitäten spielt eine wesentliche Rolle bei Matching-Verfahren und im Hinblick auf eine auswahlbasierte Suchunterstützung.

E





Eigenschaft

(engl.: property)

In OWL/RDF unterschieden zwischen Object Property und Data Property.

LRM Glossary: An attribute or relationship of an entity 

Die → Linked-Data-Darstellung der GND verwendet das Property-Konstrukt von → RDF, um Dateninhalte und Beziehungen auszudrücken.




Entität

Eine Entität ist in der GND jeder individuelle Datensatz mit einem Identifikator. Jede Entität gehört einem → Entitätentyp an, der durch einen → Entitätencode spezialisiert wird.

Zum Beispiel ist der GND-Datensatz für den → Sachbegriff "Bratwurst" eine Entität der GND mit dem Entitätentyp "s" und dem Entitätencode "saz".

Im Entity-Relationship-Modell → IFLA LRM wird "Entity" dagegen als Klasse definiert. Diese Bedeutung entspricht dem Verständnis von Entitätentyp im Sprachgebrauch der GND und den Klassen der → GND-Ontologie.

Siehe auch Odlis-Glossar entity

GND-Datensatz für den Sachbegriff "Bratwurst" in MARC-XML-Repräsentation

IFLA LRM 4.1.1, Seite 18 und LRM GLossary, Lemma "Entity", Seite 100




  1. (Philosophie) Dasein im Unterschied zum Wesen eines Dinges
  2. (Fachsprache) [gegebene] Größe, Einheit

EntitätEin einzelnes, eindeutiges Objekt in der realen Welt, das verwaltet wird. Beispiele für eine Entität sind eine einzelne Person, ein einzelnes Produkt oder eine einzelne Organisation.

LRM 4.1.1: An entity is an abstract class of conceptual objects; there are many instances of each entity which are described in bibliographic, holdings or authority data. [...] Constraints may operate between different entities. In general, other than those entities related by isA hierarchies, the entities declared in the model are disjoint. LRM Glossary: An abstract class of conceptual objects, representing the key objects of interest in the model

Entitätencode

Der Entitätencode ist in der GND die Kennzeichnung der spezifizierten → Entitätentypen durch dreistellige Kürzel. Die Entitätencodierung stellt eine Feingliederung der Entitätentypen dar.

Diese auch als Untergliederung bezeichneten Codes bilden die unterste Ebene der → Klassenhierarchie im GND4C-Kontext. 

RSWK 2017 Entitätencode (vgl. §§ 18,5)

https://www.dnb.de/gndspecifictype

Untergliederung in der WebGND



EntitätencodierungSiehe → Entitätencode


Entitätenyp

Der Entitätentyp ist in der GND die Gliederung der → Entitäten nach gemeinsamen Merkmalen auf generischem Niveau. Die Entitätentypen gliedern nach → RSWK das Gesamtrepertoire der Schlagwörter auf oberster Ebene und werden auch als Schlagwortkategorien bezeichnet.§ 11.1. Es werden verschiedene Kategorien von Begriffen als Schlagwortkategorien


Auf welche Klassierung der Entitätentypen wir uns beziehen sollten, ist zu klären.

Allgemein die Typisierung einer Entität. Im Kontext der GND werden die Gliederungen der Entitäten nach ihrer kategorialen Zugehörigkeit als Entitätentypen (oder Entitätstypen) bezeichnet. Die Codes für "Entitätentypen" unterscheiden sich je nach Kontext: Für Sachschlagwörter werden sie in den RSWK anders gekennzeichnet als für das MARC-Format. p b g

Die Entitätstypen der GND entsprechen etwa den Fundamentalkategorien PMEST, CRM Actor, Place, Time etc., das heißt den obersten Klassen von Top-Level-Ontologien.

Eine Person, eine Organisation, ein Objekttyp oder ein Konzept, zu der/dem Informationen gespeichert werden. Beschreibt den Typ der zu verwaltenden Informationen. Ein Entitätstyp entspricht in der Regel einer oder mehreren zusammengehörigen Tabellen in einer Datenbank. Attribut Ein Merkmal oder eine Charakteristik eines Entitätstyps, das/die die Entität beschreibt. Beispielsweise hat der Entitätstyp 'Person' das Attribut 'Geburtsdatum'.

RSWK 2017 Entitätentyp (vgl. § 11) 2. Alle Schlagwortkategorien mit Ausnahme der Zielgruppe werden bei der Darstellung von Beispielen im Regelwerk mit Entitätentypen bezeichnet. Übersicht: f Formangabe g Geografisches Schlagwort k Körperschaftsschlagwort p Personenschlagwort s Sachschlagwort t Schlagwort für Werktitel v Schlagwort für Konferenzen z Zeitschlagwort

Ereignis



Expand

Suchausweitung im Information-Retrieval über geeignete Relationen, insbesondere die Einbeziehung von alternativen Bezeichnungen und Begriffe der Hierarchieleiter (siehe ↓ Explode und  ↓ Transitive Hülle). Suchausweitungen über Assoziationsrelationen müssen in der Regel beschränkt werden.


Explode





F





Facette





Fiktiver Charakter


Siehe die Diskussion im Block von Heidrun Wiesenmüller zu LRM unter #2 und #3.

FR-Familie

Bibliografische Datenmodelle, die auf dem Entity-Relationship-Modell der Functional Requirements for Bibliographic Records (FRBR) beruhen und die Weiterentwicklungen Functional Requirements for Authority Data (FRAD) und Functional Requirements for Subject Authority Data (FRSAD) umfassen.

https://www.ifla.org/files/assets/cataloguing/frbr/frbr-deutsch.pdf

https://www.ifla.org/files/assets/cataloguing/frad/frad_2013.pdf

https://www.ifla.org/files/assets/classification-and-indexing/functional-requirements-for-subject-authority-data/frsad-final-report.pdf



Fundamentalkategorie





G





Geografika (GND)



GND-Redaktion





GND-Sachgruppen





H





Homograf



homograph (AAT)In den Guidelines zum AAT werden mehrdeutige Bezeichnungen unter "homographs" subsumiert. im Deutschen ist die Bedeutung von "Homograf" auf gleichgeschriebene Bezeichnungen mit unterschiedlicher Betonung im gesprochenen Wort beschränkt.


Homonymzusatz

(engl.: qualifier)

Siehe → Identifizierender Zusatz





I





Identifikator



Identifizierender Zusatz

In der Dokumentation ein Wort oder eine Phrase, die einer mehrdeutigen Bezeichnung (Homonym, Polysem, Homograf) zur Bedeutungsklärung als Zusatz beigegeben wird.

http://www.getty.edu/research/tools/vocabularies/guidelines/aat_3_3_terms_names.html#3_3_4




IFLA LRM

Das IFLA Library Reference Model (LRM) ist ein Referenzmodell für bibliografische Daten. Es verwendet die Entity-Relationship-Modellierung und konsolidiert die Modelle der → FR-Familie (FRBR, FRAD, FRSAD). Das IFLA LRM unterstützt die Nutzung bibliografischer Daten in → Linked-Data-Umgebungen.




Individualbegriff

Ein Begriff, der sich auf ein Individuum bezieht, zum Beispiel eine konkrete Person, ein bestimmter Ort, ein unikales Werk. 

Normdatensätze der Satzarten p, b, g, ... repräsentieren immer Individualbegriffe.

Ein Individualbegriff bezieht sich nur auf ein einziges Objekt, ein Individuum, ähnlich wie ein Eigenname auf der Ebene der Sprache.

DIN 2330: 3.2.a) Individualbegriffe. Individuelle Gegenstände bestehen, wenn auch mit Variationen einzelner Eigenschaften, über gewisse Zeiträume (z.B. Altern der Person A in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien). Durch die gedankliche Zusammenfassung all dieser zeitlichen Varianten eines individuellen Gegenstandes (Zeitabstraktion, diachrone Abstraktion) entsteht der zugehörige Individualbegriff (z.B. die Person A). Individualbegriffe sind z.B. die Begriffe von einzelnen Personen, einzelnen Organisationen, einzelnen Bergen, einzelnen Autos. [Gegenbegriff: Allgemeinbegriff]


https://de.wikipedia.org/wiki/Begriff_(Philosophie)#Individualbegriff_und_Allgemeinbegriff

http://d-nb.info/gnd/4374104-6


Zu klären: Gehören Multiples zu Individualbegriffen? Siehe Regelwerke (Referenz suchen)

Information-Retrieval

Information Retrieval umfasst die technischen und semantischen Hilfsmittel für die Suche in Informationsbeständen. Hierbei kann die Präzision und Vollständigkeit der Suchergebnisse durch Verwendung von → Normdaten erheblich gegenüber dem Freitext-Retrieval erhöht werden.

Als Interaktionsform hat das sogenannte facettenbasierte Retrieval breite Nutzerakzeptanz gefunden. Dieses stellt allerdings besonders hohe Anforderungen an die Qualität der bei der Erschließung der Datenbestände verwendeten Normdaten.

Siehe auch Odlis-Glossar information retrieval

Instanz

(engl.: instance)

A specific exemplar of an entity.

Auszug aus CIDOC-CRM 6.2, ix [Hervorhebungen im Original]: "An instance of a class is a real world item that fulfils the criteria of the intension of the class. Note, that the number of instances declared for a class in an information system is typically less than the total in the real world. For example, you are an instance of Person, but you are not mentioned in all information systems describing Persons.

For example: The painting known as the 'The Mona Lisa' is an instance of the class Man Made Object."

Auszug aus FRSAD (2010), S. 21 [Hervorhebung im Original]: "The Class/Instance distinction is essentially equivalent to the universal/particular distinction, typically made on the basis of instantiability (and hence is sometimes characterized in philosophical literature as a kind/instance distinction).

For example:

Class: Palaces – Instance: Buckingham Palace
Class: Ships – Instance: The Lusitania
Class: Battles– The Battle of Hastings"

CIDOC-CRM
FRSAD


Instanzrelation

Auszug aus FRSAD (2010): "5.3.1.3 The Instance Relationship The instance relationship identifies the link between a general class of things or events, expressed by a common noun, and an individual instance of that category, expressed by a proper noun. For example, 'Mydoom' and 'ILOVEYOU' are two instances of “computer worms” that are expressed by proper nouns.FRSAD https://www.ifla.org/node/5849 S. 28

Inverse Relation

LRM Glossary: The logical complement of a relationship, which traverses from the range to the domain




ISO 25964

Der zweiteilige internationale Standard ISO 25964 "Thesauri und die Interoperabilität mit anderen Vokabularen" gibt in Teil 1 Empfehlungen für die Entwicklung und Pflege von Thesauri für Information-Retrieval-Anwendungen in Wissensbasen, bibliografischen Datenbanken oder für Objekte aus Museumssammlungen. Teil 2 beschreibt andere Vokabulartypen wie Klassifikationen und Normdateien für Information-Retrieval-Anwendungen im Hinblick auf die Interoperabilität mit Thesauri und gibt Empfehlungen für das Erstellen von Mappings zwischen verschiedenen Thesauri oder Thesauri und anderen Vokabulartypen.

https://www.iso.org/standard/53657.html

https://www.iso.org/standard/53658.html



J










K





Kardinalität

(engl.: cardinality)

LRM Glossary: Specification of the number of instances of the domain and range entities that may be connected by the specific relationship




Kategorie

(engl.: category)

Besondere Form von Allgemeinbegriff innerhalb einer Wissensdomäne. Eine Kategorie steht auf der höchsten Abstraktionsebene und umfasst ein Minimum an Merkmalen (zum Beispiel Raum, Zeit). Kategorien fundieren Facetten.

Stock/Stock: Wissensrepräsentation. München 2008, S. 414

Siehe auch



Klasse

(engl.: class)





Klassenhierarchie

Als Klassenhierarchie wird im GND4C-Kontext die Beziehung der Generalisierung und Spezialisierung zwischen → Entitätentypen und → Entitätencodes bezeichnet. Im → IFLA LRM ist die Klasse → "Res" die Top-Level-Entität, die durch Entitäten auf einer zweiten und dritten Hierarchieebene spezialisiert wird. An der Spitze der Klassenhierarchie der → GND-Ontologie steht die Klasse ↑ Authority Resource, die in Unterklassen über zwei Hierarchieebenen spezialisiert ist.

Jede Unterklasse stellt eine Spezialisierung ihrer übergeordneten Klasse dar; die Unterklasse erbt alle Eigenschaften der Oberklasse und spezifiziert weitere unterscheidende Merkmale.




Körperschaft (GND)



Konferenz (GND)



Konkordanz

Begriffe unterschiedlicher Wissensordnungen sind aufeinander bezogen (aufeinander abgebildet).

Stock/Stock: Wissensrepräsentation. München 2008, S. 414

ISO 25964-2: Interoperabilität mit anderen Vokabularen, 3.41




Entspricht ISO-25964-2: mapping, noun (product of mapping process)

relationship between a concept in one vocabulary and one or more concepts in another

Konkreta

Ein konkreter Begriff ist ein Begriff, den man „zur Definition einzelner Gegenstände (einer Art) oder zu einer Behauptung über einen beliebigen von gleichartigen Gegenständen benutzen“ kann[86] (Beispiele: Pferd, Mensch, Haus). Als konkreter Begriff, im Gegensatz zum abstrakten Begriff, wird ein bestimmter, gegebener Gegenstand oder eine bestimmte Klasse von Gegenständen bezeichnet: z. B. Hotel, Berlin, Umgebung, Apfel.https://de.wikipedia.org/wiki/Begriff_(Philosophie)#Konkrete/abstrakte_Begriffe

L





LIDO

Lightweight Information Describing Objects (LIDO) ist ein XML-Schema für den Austausch von Metadaten zu Sammlungsobjekten im Bereich des kulturellen Erbes, insbesondere in Museen.http://www.lido-schema.org/

Linked Data





M





Mapping

Allgemein das Bilden von Konkordanzen zwischen Begriffen verschiedener Wissensordnungen. Bei einem Mapping wird zwischen semantisch übereinstimmenden Begriffen aus verschiedenen Vokabularen eine Beziehung hergestellt. Das Simple Knowledge Organization System (→ SKOS) sieht spezifische Relationen vor, die die Art der Übereinstimmung ausdrücken.

Im GND4C-Kontext das Herstellen von Beziehungen zwischen Begriffen aus Quellvokabularen und der GND als Zielvokabular.

Stock/Stock: Wissensrepräsentation. München 2008, S. 293; 296-302

ISO 25964-2: Interoperabilität mit anderen Vokabularen, 3.40

Siehe dazu auch auf der Unterseite → Glossar (Matching, Mapping, Merging) den Abschnitt  Mapping

https://www.w3.org/TR/skos-reference/#mapping




Verfahren, das Beziehungen zwischen Elementen eines Datensets und Elementen eines anderen Datensets herstellt. Die Elemente können Begriffe eines Wissensorganisationssystems (kontrolliertes Vokabular) oder Kategorien eines Metadatenschemas oder Datenmodells (Schema-Mapping) sein. Im Kontext von GND4C werden Mappings erstellt, (1) um semantisch übereinstimmende Begriffe oder Elemente aus unterschiedlichen Begriffssystemen auf GND-Deskriptoren abzubilden und miteinander zu verlinken. Dabei kann die Art der Übereinstimmung qualifiziert werden, zum Beispiel als exakt übereinstimmend oder annähernd übereinstimmend. Das Ergebnis des Mapping-Prozesses wird als → Konkordanz bezeichnet. (2 Schema-Mappings) Der Erstellung von Begriffskonkordanzen gehen im GND4C-Projekt Matching-Verfahren voraus.

Der Prozess des semantischen Mappings kann automatisch, semiautomatisch oder intellektuell durchgeführt werden. Vollautomatische Verfahren sind fehleranfällig und werden im Projekt GND4C nicht angewendet.

Bilden von Konkordanzen zwischen den Begriffen verschiedener Wissensordnungen.

Entspricht ISO 25964-2: mapping, gerund (verbal noun)
process of establishing relationships between the concepts of one vocabulary and those of another

Matching

Automatisches Verfahren zum Abgleich von Zeichenketten (String-Abgleich) in unterschiedlichen Wissensorganisationssystemen. Der Matching-Prozess wird unter Anwendung bestimmter Algorithmen durchgeführt, wobei „zwei Vokabulare auf übereinstimmende Zeichenketten durchsucht werden“4. Der automatische Zeichenkettenabgleich kann ergebnislos verlaufen oder eine bis viele Matches ergeben. Diese Matches werden als Mapping-Kandidaten für den anschließenden intellektuellen Mapping-Prozess vorgeschlagen (→ Mapping).

Die Qualität des Matchings hängt wesentlich von den eingesetzten Algorithmen ab. Im GND4C-Projekt werden Matching-Algorithmen spezifisch für die Eintitätstypen der GND entwickelt.

Siehe dazu auch auf der Unterseite → Glossar (Matching, Mapping, Merging) den Abschnitt → Matching

Merging

Vereinigung thematisch gleicher Wissensordnungen durch Verschmelzung der Begriffe und deren Relationen zu einer neuen Wissensordnung.

Merging ist „die Vereinigung thematisch gleicher Wissensordnungen durch Verschmelzen der Begriffe und deren Relationen zu einer neuen Einheit“ (Stock/Stock 2008, 414). Dabei werden die Ausgangsvokabulare durch die neue Einheit ersetzt.

Das Verschmelzen von Individualbegriffen ist eher möglich als das Merging von Sachbegriffen. Im Regelfall sind Intension, Extension und semantische Relationen von Sachbegriffen verschiedener Wissensordnungen zu unterschiedlich, um sie zu einer neuen Einheit vereinigen zu können.

Stock/Stock: Wissensrepräsentation. München 2008, S. 414; 293; 303-307
Siehe dazu auch auf der Unterseite → Glossar (Matching, Mapping, Merging) den Abschnitt → Merging


Multilingualität  



N





Name

Benennung von Individuen (Eigenname; Nomen proprium) und Gattungsname (Nomen appellativum).

https://de.wiktionary.org/wiki/Name
Eigenname, Gegenwort: Gattungsname

https://de.wikipedia.org/wiki/Nominator_(Logik)

https://de.wikipedia.org/wiki/Eigenname

https://de.wikipedia.org/wiki/Begriff_(Philosophie)



Normdaten





Normdatensatz





O





Objekt





Object Property





Ontologie (Informatik)

Eine formale Ontologie in der Informatik ist ein System (6a) von Informationen mit logischen Relationen.

Ontologien in der Informatik sind meist sprachlich gefasste und formal geordnete Darstellungen einer Menge von Begrifflichkeiten und der zwischen ihnen bestehenden Beziehungen in einem bestimmten Gegenstandsbereich. Sie werden dazu genutzt, „Wissen“ in digitalisierter und formaler Form zwischen Anwendungsprogrammen und Diensten auszutauschen. Wissen umfasst dabei sowohl Allgemeinwissen als auch Wissen über sehr spezielle Themengebiete und Vorgänge.

Ontologien enthalten Inferenz- und Integritätsregeln, also Regeln zu Schlussfolgerungen und zur Gewährleistung ihrer Gültigkeit. Ontologien haben mit der Idee des semantischen Webs in den letzten Jahren einen Aufschwung erfahren und sind damit Teil der Wissensrepräsentation im Teilgebiet Künstliche Intelligenz.

In Veröffentlichungen wird meist von einer „expliziten formalen Spezifikation einer Konzeptualisierung“ (Begriffsbildung)[1] gesprochen. Da Ontologien über eine hohe semantische Ausdrucksstärke verfügen, sind sie geeignet, auch komplexe Datenmodelle oder Wissensrepräsentationen darzustellen. Damit kann auch in kollaborativen Projekten der Konsens einer großen Anzahl von Partnern mit Hilfe einer Ontologie formalisiert werden.[2]




GND Ontology (GNDO)

Die GND-Ontologie ist ein Elementset, das die Repräsentation von GND-Datensätzen in → RDF ermöglicht. Sie beschreibt GND-Datenelemente als RDF-Klassen mit Attributen und Eigenschaften, um GND-Daten als → Linked Data für das Semantic Web nutzbar zu machen.

Die "GND Ontology" ist ein Elementset, das Metadaten aus PICA als Klassen und Eigenschaften (Properties) definiert. Die GND Ontology ist keine formale Ontologie im Sinne der Informatik.




P





Persistent Identifier



Postkoordination





Präkombination





Präkoordination





Precision


Siehe auch Odlis-Glossar precision
stichwort

Q





R





Range

LRM Glossary: The target entity, or arrival point, for a relationship


Recall


Siehe auch Odlis-Glossar recall
stichwort
Regelwerk



Rekursiv / Recursive

A relationship for which the same entity serves as both domain and range


Reification

LRM Glossary: Process through which a relationship is modelled as an entity, so that it can in turn have its own attributes and relationships


Res

Res ist im Entity-Relationship-Modell der → IFLA LRM die Top-Level-Entität der insgesamt elf Entitäten. Direkt untergeordnet sind die sogenannten Entitäten der zweiten Ebene, die neben den → WEMI-Entitäten unter anderem Akteure und Orte umfassen. Nur die Entität "Akteur" (Agent) ist in einer dritten Hierarchieebene in "Person" und "Collective Agent" ausdifferenziert.

https://www.ifla.org/files/assets/cataloguing/frbr-lrm/ifla-lrm-august-2017_rev201712.pdf

"Res" im IFLA-LRM-Datenmodell, Table 4.1 Entity Hierarchy, Seite 19



Weiterführende Erläuterung: Res ist ein Terminus im Library Reference Model (LRM), der die Top-Level-Entität des Referenzmodells bezeichnet. Res ist jede Entität im Diskursuniversum und schließt sowohl materielle Dinge wie auch generische Begriffe ein. Res entspricht im CIDOC-CRM der Klasse "E1 CRM Entity". Entspricht nicht E70 Thing im CIDOC-CRM.

Alle Entitäten im LRM, wie Akteur mit den Unterklassen Person und kollektiver Akteur, Ort, Zeit, Werk (WEMI-Entitäten) und Bezeichnungen (Nomen) sind direkte oder indirekte Unterklassen derTop-Level-Entität Res.

https://www.dnb.de/DE/Professionell/Standardisierung/Standards/standards_node.html#sprg274228

Reziprok / Reciprocal

LRM Glossary See Inverse


S





Sachbegriff (GND)

Ein Sachbegriff ist in der GND ein → Entitätentyp. Er wird durch Sachschlagwörter repräsentiert. Als Sachschlagwörter gelten Bezeichnungen für Allgemeinbegriffe und Individualbegriffe, sofern sie nicht Individulanamen der Entitätentypen b, p, g, ... sind; sie gehören in der GND zur Satzart Ts und werden im Regelwerk mit dem Entitätentyp „s“ gekennzeichnet.



sih, siz klären
Weitere Erläuterung: Die Bezeichnung "Sachbegriff" wird in der Gemeinsamen Normdatei (GND) verwendet für Sachschlagwörter, die → Allgemeinbegriffe repräsentieren. Die Satzart (der Satztyp) ist "Ts" ("s").

Sachbegriff (DDK)

Die Bezeichnung "Sachbegriff" wird in Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg verwendet für den Objekttyp, wie er in LIDO definiert ist (lido:objectWorkType).

Empfehlung an DDK: stadttdessen "Objekttyp" verwenden.
Satzart (GND)Siehe → Entitätentyp


Satztyp (GND)





Schlagwortkette

Siehe auch ->Syntaktisches Indexieren und Präkoordination


Shortcut

A single relationship which serves to represent a more developed path consisting of two or more relationships




Subclass

LRM Glossary: An entity, all of whose instances are also instances of a larger, superordinate entity


Suchausweitung

Siehe auch Expand, Explode


Symmetrische Relation

LRM Glossary: A relationship for which the relationship name is the same as the name of the inverse relationship


Syntaktisches Indexieren





T





Time-span (LRM)



Transitivität





Transitive Hülle





U





Universe of disourse

LRM Glossary: Everything considered relevant in the domain that is being modelled


URI








V





Vererbung (Informatik)

Transitivität



Vererbung bei Klassen und Eigenschaften der GNDO und transitive Hierarchierelationen der GND

W





Werk (GND)



X





Y





Z










 

  
















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