3.4.3 Assoziationsrelation (In Bearbeitung)
1 Definition
Die Assoziationsrelation ist eine Beziehung zwischen →Begriffen, die in einem direkten inhaltlichen Zusammenhang stehen, aber nicht hierarchisch miteinander verbunden sind. Sie weist auf thematisch verwandte Begriffe hin, die für Indexierung und Suche relevant sein können. Während hierarchische Beziehungen nur Begriffe verknüpfen, die einer gemeinsamen grundlegenden Kategorie (zum Beispiel Person, Ort, Objekt, Material, Aktivität) angehören, verbinden Assoziationen auch Begriffe verschiedener Kategorien miteinander. Die Assoziationsrelation ist in Thesaurusstandards immer als Umkehrrelation definiert.
GLOSSAR
Assoiatonsrelation; Begriff; Fundamentalkategorie; Umkehrrelation; Verwandter Begriff
2 Terminologie und Relationskürzel
Bezeichnungen:
Deutsche alternative Bezeichnungen für Assoziationsrelation sind:
Assoziative Beziehung; Assoziationsbeziehung; Verwandtschaftsbeziehung; Verwandtschaftsrelation
Englische bevorzugte Bezeichnung: associative relationship
Englische alternative Bezeichnung: associative relation
Relationskürzel:
RT (englische Abkürzung für “Related Term”)
VB (deutsche Abkürzung für “Verwandter Begriff”)
3 Erläuterung
Die Assoziationsrelation ist spezifisch für Thesauri. Klassifikationen haben aber eine vergleichbare Relation, die durch “siehe auch” ausgedrückt wird. In der deutschen Thesaurus-Norm ist die Verwandtschaftsbeziehung in Abgrenzung zu den beiden anderen Thesaurusrelationen definiert: Assoziativ sind Relationen, die nicht unter die beiden anderen Relationen fallen, also weder hierarchisch noch äquivalent sind. Der Duden beschreibt Assoziation als eine „ursächliche Verknüpfung von Vorstellungen”, eine Gedankenverbindung. Dieses sehr weite Verständnis von Assoziation ist in Thesauri spezifischer und zugeschnitten auf die besondere Funktion dieser Relation im Information-Retrieval: Die Assoziationsrelation umfasst Assoziationen zwischen Begriffspaaren, die nicht hierarchisch verbunden sind, aber semantisch oder begrifflich in einem Ausmaß zusammenhängen, dass ihre Beziehung in einem Thesaurus ausgedrückt werden muss, um auf zusätzliche oder alternative Begriffe für Indexierung und Retrieval hinzuweisen. Die Beziehung wird durch die Kennzeichnung “RT” (Related Term) angegeben und wechselseitig angewendet (vgl. ISO 25964-1). Eine Assoziationsrelation zwischen zwei Begriffen wird in Thesauri also immer in beide Richtungen als Hin- und Rückrelation ausgedrückt. Dabei ist die standardmäßige Verwandtschaftsbeziehung symmetrisch, das heißt sie wird in beide Richtungen gleich bezeichnet.
BEISPIEL 1
Mühle RT Mahlen
Mahlen RT Mühle
Beispiel 1 zeigt auch, wie Begriffe aus verschiedenen Kategorien assoziativ verknüpft werden können: „Mühle” gehört zur Objektkategorie und „Mahlen” zur Kategorie der Aktivitäten. Da sich diese Begriffe in unterschiedlichen Hierarchieleitern befinden, könnte ihr Zusammenhang ohne Assoziationsrelation leicht übersehen werden.
Die oben als standardmäßig genannte Assoziationsbeziehung umfasst tatsächlich jedoch eine Fülle von Beziehungen mit unterschiedichen Bedeutungen. Zum Beispiel kann sie zeitliche oder räumliche Verbindungen zwischen Begriffen darstellen. Diese verschiedenen ↓Typen von Assoziationen können in Thesauri auch spezifisch bezeichnet werden, um die jeweils inhaltlich unterschiedlichen Zusammenhänge zwischen den verwandten Begriffen explizit zu machen.
Seit den … Jahren gibt es immer mehr Thesauri mit spezifizierten Assoziationsrelationen. Ein Beispiel ist der Art & Architecture Thesaurus, der mehr als 50 verschiedene Assoziationstypen definiert. Viele dieser Relationen sind in den AAT Editorial Guidelines: 3.5 Associative Relationships aufgeführt. Auch der AGROVOC Multilingual Thesaurus benutzt eine Fülle differenzierter Assoziationen.
HINWEIS
Die Assoziationsbeziehung in einem Thesaurus dient nicht dazu, möglichst viele Zusammenhänge zwischen Begriffen abzubilden, die im Alltag oder in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen interessant sein können, weil schließlich “alles mit allem zusammenhängt”. Zweck der Assoziation in Thesauri ist vielmehr, relevante Querbeziehungen zwischen Begriffen des Vokabulars herzustellen, um das Auffinden von Schlagwörtern für Indexierung und Recherche zu erleichtern und um bei Bedarf die Dokumentsuche auf verwandte Begriffe ausweiten zu können.
3.1 Wann ist es sinnvoll, eine Assoziationsrelation zu erstellen?
Eine Assoziationsbeziehung wird nur dann erstellt, wenn eine direkte und spezifische semantische Beziehung zwischen den zu verknüpfenden Begriffen besteht. Die beiden Begriffe sollten auf einer vergleichbaren Ebene der Spezifität liegen, das heißt in ihren Hierarchieleitern ähnliche Positionen einnehmen..
Eine Assoziationsbeziehung sollte immer erstellt werden, wenn die Bedeutungen von Begriffen überlappen.
Eine Assoziationsbeziehung sollte erstellt werden, wenn ein Begriff einen anderen Begriff voraussetzt, um ihn verstehen und definieren zu können.
Eine Assoziationsbeziehung sollte erstellt werden, wenn semantisch eng verbundene Begriffe in verschiedene Hierarchien eingebunden sind oder zu unterschiedlichen Kategorien gehören, um Verwechslungen der Deskriptoren im Information-Retrieval vorzubeugen.
Eine Assoziationsbeziehung kann erstellt werden, wenn die Begriffe Homonyme sind oder aus anderen Gründen verwechselt werden können. Es ist aber zu beachten, dass Homonyme immer einen klärenden Zusatz haben müssen. Insofern ist eine Assoziation nicht unbedingt erforderlich. Da in der Indexierungspraxis aber nicht selten Verwechslungen vorkommen, ist es hilfreich, durch eine Relation, vorzugsweise qualifiziert als “verschieden von”, auf das Homonym hinzuweisen.
3.2 Wann ist eine Assoziationsrelation nicht sinnvoll?
Assoziationsrelation und Hierarchierelation schließen sich definitionsgemäß gegenseitig aus: Ein Begriff kann nicht mit einem anderen Begriff gleichzeitig in einer hierarchischen und in einer assoziativen Beziehung stehen. Einige Thesaurusprogramme weisen deshalb auch das Erstellen solcher Beziehungen zurück.
Eine Ausnahme macht die Assoziationsrelation “verschieden von”.
Geschwisterbegriffe werden in der Regel nicht assoziativ verknüpft, da sie in der Hierarchieleiter gleich geordnet unter einem Oberbegriff leicht auffindbar sind.
Wenn die Begriffe ein stark unterschiedliches Niveau der Spezifität haben, sollte keine Assoziationsrelation erstellt werden. In diesem Fall ist davon auszugehen, dass die Relation nicht direkt ist.
4 Arten von Assoziationsrelationen
4.1 Verwandt mit
Die undifferenzierte Assoziationsbeziehung verwandt mit (RT) verknüpft die Begriffe in beide Richtungen gleichermaßen.
4.2 Verschieden von
Auch die differenzierte Assoziationsbeziehung verschieden von ist symmetrisch und wird in beide Richtungen der Beziehungen gleich bezeichnet.
4.3 Chronologische Assoziationsrelation
Die chronolgische Relation ist eine Beziehung zwischen zeitlich aufeinander folgenden Entitäten (Vorgänger/Nachfolger). Sie kann für Begriffe verschiedener Kategorien verwendet werden, wie zum Beispiel für Körperschaften, Geografika oder Sachbegriffe. In Thesaurusstandards werden für diese differenzierte Assoziationsrelation keine spezifischen Kürzel angegeben. Die Gemeinsame Normdatei (GND) benutzt eigene Kürzel.3
Die Darstellung chronologisch assoziierter Entitäten als jeweils eigenständige Begriffe, zum Beispiel „Leningard” und „Petrograd”, hat einen Vorteil für das Information-Retrieval: Die einzelnen Begriffe können unabhängig voneinander indexiert werden, sodass Dokumente, die speziell Leningrad oder Petrograd zum Thema haben, gezielt aufgefunden werden können.
Vorgänger und Nachfolger können aber auch als alternative Bezeichnungen dargestellt werden. Im Thesaurus of Geographic Names (TGN) sind „Petrograd” und „Leningrad” zum Beispiel alternative Namen für einen einzigen Begriff mit dem bevorzugten Namen Saint Petersburg. Der Nachteil dieser Darstellung chronologischer Varianten durch alternative Bezeichnungen ist, dass besondere Eigenschaften der historischen Städte Petrograd und Leningrad nicht entitätsbezogen ausgedrückt werden können und dass Dokumente, die zum Beispiel nur „Petrograd” zum Thema haben, nicht spezifisch indexiert und damit auch nicht spezifisch aufgefunden werden können.
Eine Erfassung historischer Namen als alternative Bezeichnungen ist insbesondere dann geeignet, wenn es sich um einen vorübergehenden Namenswechsel der Entität handelt, ihre Eigenschaften im Wesentlichen unverändert geblieben sind und für die insgesamt keine große Menge an Dokumenten zu erwarten ist.
4.4 Assoziation zwischen Teil und Ganzem
Auch zwischen einem Teil und seinem Ganzen können Assoziationsrelationen sinnvoll sein. Anders als bei der →partitiven Hierarchierelation muss hier der Teil aber nicht unbedingt spezifisch und auch nicht zwingend notwendig für das Ganze sein.
Eine Wassermühle hat immer ein Wasserrad als Bestandteil. Ein Wasserrad ist also konstitutiv und spezifisch für eine Wassermühle. Die Beziehung ist daher eine partitive Hierarchie. Dagegen kann eine Wassermühle einen Radkasten für das Wasserrad haben, muss aber nicht. Der Radkasten ist nicht notwendig für das Funktionieren der Mühle. Er ist auch nicht spezifisch für eine Wassermühle, denn es gibt ebenso Radkästen bei Autos und Schiffen. Die Beziehung ist daher eine partitive Assoziation.
4.5 Weitere Arten von Assoziationsrelationen
Die Tabellen im Anhang geben eine Übersicht über Arten von Begriffsbeziehungen, die in Thesaurusstandards als Beispiele für Assoziationsrelationen aufgeführt werden. Die tatsächlich möglichen und sinnvollen Assoziationsrelationen sind aber nicht auf diese Fälle beschränkt, sondern können anwendungsbezogen differenziert werden.
5 Assoziationsrelation im Thesaurusmanagement
Die Assoziationsbeziehung ist in xTree in verschiedene Arten ausdifferenziert.
Vorgänger/Nachfolger in WNK noch nicht als Umkehrrelation eingerichtet → hat Vorgänger / hat Nachfolger
6 Indexierung und Retrieval
Die Assoziationsbeziehungen gestatten eine Suche “zur Seite”, was bildhaft ausdrückt, dass die assoziativen Beziehungen eine horizontale Verknüpfung darstellen im Gegensatz zur vertikalen Hierarchieleiter. Durch diese Art der Beziehung können auch Begriffe aus verschiedenen Facetten (grundlegenden Kategorien) miteinander verbunden werden. Für die Objekterschließung und die Recherche in Informationssystemen wird dadurch auf andere, in diesem Zusammenhang möglicherweise relevante Schlagwörter aufmerksam gemacht.
Assoziationsrelationen unterstützen sowohl die Indexierung wie auch das Retrieval.
6.1 Vorteile von Assoziationsrelationen für die Indexierung
Die Hauptvorteile bei der Objekterschließung sind
Arbeitserleichterung und Zeitersparnis
Konsistenz der Erschließung
Vollständigkeit der Erschließung
Ein Beispiel aus dem AAT zeigt gut die Vorteile von Assoziationsrelationen für die Indexierung: Fünf mit dem Objekttyp Aquarell verwandte Begriffe weisen auf Terme hin, die für die Erschließung eines Aquarellgemäldes relevant sein können, wie Malmittel, Werkzeug, Technik, Trägermaterial und ausführender Person.
Im Idealfall schlägt das lokale Erfassungssystem die assoziierten Begriffe als Indexterme für die entsprechenden Metadatenfelder vor. Ein Vorteil für die Indexierung: Es muss nicht eigens nach diesen Termen gesucht werden, sondern sie sind über die Verlinkung direkt verfügbar. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Erschließung eines bestimmten Objekttyps, zum Beispiel eines Aquarellgemäldes, intra- und interinstitutionell vereinheitlicht wird. Wenn es mehrere qualifizierte Assoziationsrelationen gibt, wie in diesem Beispiel, kann die Verwendung der verwandten Begriffe auch die Vollständigkeit der Indexierung erhöhen.
Dass diese Vorteile der Assozationsrelation verlässlich zum Tragen kommen, setzt allerdings eine konsistente Anwendung der Relation bei vergleichbaren Begriffen voraus. Wenn bestimmte Relationen in einem Vokabular definiert sind, sollten sie möglichst einheitlich und lückenlos angewendet werden.
Zum Beispiel hat der Deskriptor Ölgemälde aus dem AAT nur zwei assoziierte Begriffe, der Deskriptor Aquarell dagegen fünf, wie wir gesehen haben. Bei Ölgemälde fehlen die Terme für oil painting (technique) und oil painters, die analog zum Deskriptor Aquarell zu erwarten wären.
Dieses Fehlen erwartbarer Assoziationsrelationen bringt Nachteile für die Indexierung mit sich:
Es ist nicht sicher, ob in dem Vokabular ein Deskriptor für die entsprechende Technik überhaupt existiert.
Die dem Objekt entsprechende Technik muss erst gesucht werden.
Auch wenn es einen entsprechenden Deskriptor gibt, ist es nicht sicher, ob er mit dem gewählten Suchwort auch zu finden ist.
6.2 Vorteile von Assoziationsrelationen bei der Recherche
Es wird auf möglicherweise relevante Suchbegriffe aufmerksam gemacht.
Die Deskriptoren können zur Navigation genutzt werden.
Die assoziierten Begriffe können bei Bedarf in das Retrieval einbezogen werden.
Es ist nicht grundsätzlich üblich, assoziierte Begriffe automatisch in die Suchanfrage einzubeziehen, da die Treffermenge sehr groß und unspezifisch werden kann. Aber es kann durchaus sinnvoll sein, eine Suchschnittstelle einzurichten, die das Ausweiten der Suche auf assoziierte Begriffe auswahlbasiert möglich macht.
7 Zusammenfassung
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8 Siehe auch
3.4.2.2 Partitive Relation (Im Aufbau)
3.4.2 Hierarchierelation (in Bearbeitung)
9 Quellen
ISO 25964-1:2011: Thesauri and interoperability with other vocabularies – Part 1: Thesauri for information retrieval
ANSI/NISO Z39.19-2005 (R2010): Guidelines for the Construction, Format, and Management of Monolingual Controlled Vocabularies
DIN 1463-1:1987-11: Erstellung und Weiterentwicklung von Thesauri; Einsprachige Thesauri
Deutsche Nationalbibliothek: Regeln für die Schlagwortkatalogisierung (RSWK). 4., vollständig überarbeitete Auflage 2017
https://www.getty.edu/research/tools/vocabularies/spreadsheet_aat_assoc_rels.pdf
Anhang
Tabelle 1: Assoziationsrelationen nach ISO 25964-1:2011
Art der Beziehung | Beispiele |
---|---|
A discipline or field of study and the objects or phenomena studied. | neurology RT nervous system |
An operation or process and its agent or instrument. | temperature control RT thermostats |
An action and the product of the action. | weaving RT cloth |
An action and its recipient or target. | harvesting RT crops |
Objects or materials and their defining properties. | poisons RT toxicity |
An artefact and its parts, if they do not qualify for the hierarchical whole-part relationship. | optical instruments RT lenses |
Concepts linked by causal dependence. | diseases RT pathogens |
An object or process and its counter agent. | plants RT herbicides |
A concept and its unit of measurement. | electric current RT amperes |
A compound term and the noun that is its focus, if the two do not have a true hierarchical relationship. | model ships RT ships |
An organism or substance bred or derived from another. | brass RT copper |
Tabelle 2: Assoziationsrelationen nach ANSI/NISO Z39.19
Art der Beziehung |
---|
Ursache – Wirkung |
Vorgang – Instrument |
Vorgang – Gegenmittel |
Handlung – Produkt |
Handlung – Eigenschaft |
Handlung – Ziel |
Begriff oder Objekt – Eigenschaft |
Begriff oder Objekt – Ursprung |
Begriff oder Objekt – Maßeinheit |
Rohmaterial – Produkt |
Disziplin oder Feld – Objekt oder Ausführender |
Tabelle 3: Arten der Assoziationbeziehung in vocnet
Art der Beziehung | Erläuterung | Beispiele |
---|---|---|
verwandt mit | Die Relation "verwandt mit" ist die klassische, undifferenzierte Assoziationsrelation (Verwandter Begriff). Sie wird verwendet, wenn in einem Thesaurus keine differenzierten Assoziationsbeziehungen benutzt werden oder wenn keine der spezifischeren Assoziationsrelationen zutrifft. | Mühle – Mühlenbann |
verschieden von | Die Relation "verschieden von" dient der ausdrücklichen Abgrenzung von Begriffen, die in der Bedeutung sehr ähnlich sind. Indexierer und Suchende werden aufmerksam gemacht, dass unterschiedliche Schlagwörter für diese ähnlichen Sachverhalte existieren. Bei Homonymen, die durch einen Zusatz disambiguiert sind, ist die Relation nicht erforderlich. Da erfahrungsgemäß in der Erschließungspraxis aber trotzdem Verwechslungen vorkommen, kann es sinnvoll sein, auch durch die Relation “verschieden von” auf die unterschiedlichen Deskriptoren aufmerksam zu machen. | Mühle (Bauwerk) – Mühle (Gerät) |
Teil/Ganzes (optional) | Beziehung zwischen einem Teil und einem Ganzen. Im Unterschied zur partitiven Hierarchierelation wird die assoziative Teil-Ganzes-Beziehung verwendet, wenn der assoziierte Teil zwar häufig ein Teil des Ganzen ist, aber es nicht notwendig sein muss. Der assoziierte Teil ist häufig spezifisch für das Ganze, muss es aber nicht. Das Ganze ist ohne diesen speziellen Teil oder einen Teil dieser Art komplett und funktionsfähig. Das Rad einer Wassermühle kann zum Beispiel auch durch einen Mühlbach im Sinne eines natürlichen Fließgewässers angetrieben werden. | Wassermühle – Mühlgraben |
Vorgänger/Nachfolger | Diese Relation drückt eine zeitliche Beziehung von "früher" beziehungsweise "später" aus und wird häufig verwendet für Geografika oder Organisationen (Körperschaften), kann aber auch für Sachbegriffe benutzt werden. | Bockwindmühle – Holländerwindmühle |
Rolle von/Rolle für | Beziehung zwischen Individualbegriffen aus der Facette Akteure mit Allgemeinbegriffen, die Berufe, Tätigkeiten, Funktionen ausdrücken. | Johann Niclas Müller – Mühlenbauer |
aus Material/Material für | Beziehung zwischen einem physischen Objekt und dem Material, aus dem es besteht. | |
benutzte Technik/Technik für | Beziehung zwischen einem Objekt und der Technik, die mit dem das Objekt in Zusammenhang steht. | |
fällt zeitlich in/umfasst Zeitspanne | Beziehung ausschließlich zwischen Begriffen der Zeit- und Kulturfacette. Sie erlaubt eine gesamte Zeitspanne innerhalb einer anderen Zeitspanne zu platzieren. Die umfassendere Zeitspanne beginnt vor und endet nach der eingeschlossenen Zeitspanne. "Sie ist nur dann notwendig, wenn die Zeitspanne selbst unbekannt ist (anderenfalls kann die Beziehung rechnerisch festgestellt werden)." [1] | Die Mittel-Anglo-Sächsische Periode fällt in die Anglo-Sächsische Periode [2]. |
zeitlich überlappend | Beziehung ausschließlich zwischen Begriffen der Zeit- und Kulturfacette. "Wenn A zeitlich B überlappt, dann muss A vor B beginnen und B muss nach A enden. Diese Eigenschaft ist nur dann notwendig, wenn die relevanten Zeitspannen unbekannt sind (andernfalls kann die Beziehung rechnerisch festgestellt werden)." [3] | Die Eisenzeit überlappt zeitlich mit der Römischen Periode [4] |
zeitgleich mit | Beziehung ausschließlich zwischen Begriffen der Zeit- und Kulturfacette. "Sie ist nur dann notwendig, wenn die Zeitspanne selbst unbekannt ist (anderenfalls kann die Äquivalenz rechnerisch festgestellt werden)". [5] | Zerstörung der Villa Justinian ist zeitgleich zum Tod von Maximus Venderus [6] |