Auszug einfügen | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
Inhalt | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
Überarbeitete Fassung (in Bearbeitung)
1 Definition
Die Bevorzugte Bezeichnung repräsentiert einen Begriff für Indexierung und Suche sowie für die Anzeige an Nutzerschnittstellen.
In Thesauri wird die bevorzugte Bezeichnung auch "Deskriptor" genannt.
2 Terminologie
Vorzugsbezeichnung; Vorzugsbenennung
3 Erläuterung
Schlagwörter dienen der Indexierung und dem Wiederauffinden von Dokumenten. Sie übernehmen eine Mittlerrolle zwischen Bezeichnungen in vorliegenden Dokumenten, Enzykopädieeinträgen, anderen kontrollierten Vokabularen, Fachterminologie und der Sprache der Indexierer und Nutzer. Um diese Mittlerfunktion erfüllen zu können, sollten Schlagwörter bestimmte Bedingungen erfüllen.
Schlagwörter können für unterschiedliche Entitäten, wie zum Beispiel Personen, Orte, abstrakte Sachverhalte, sowie für verschiedene Eigenschaften des Dokumentes, zum Beispiel Objekttyp, Material oder Thema, verwendet werden.
Wichtige Eigenschaften eines Deskriptors sind:
Gebräuchlichkeit
Das Schlagwort sollte dem überwiegenden Sprachgebrauch der Standardsprache oder der Fachsprache entsprechen. Wenn eine exakte Suche nach einer Bezeichnung in gängigen Suchmaschinen keine Treffer ergibt, ist es zumindest fraglich, ob die Bezeichnung beziehungsweise der Begriff gebräuchlich ist.
Eindeutigkeit
Ein Schlagwort sollte auch in isolierter Betrachtung eindeutig und verständlich sein.
Nachweisbarkeit
Das Schlagwort sollte in einschlägiger Literatur oder anderen verlässlichen Quellen, insbesondere auch kontrollierten Vokabularen, nachgewiesen sein. <ref name="AAT">Für den Art & Architecture Thesaurus sind drei Nachweise aus autoritativen Quellen für die Vorzugsbezeichnung vorgeschrieben.</ref>
Vorhersehbarkeit
Bezeichnungen sollten auch ohne Kontext vorhersehbar sein. Zusammengesetzte Begriffe mit ungewöhnlicher Syntax zum Beispiel sowie Wortneuschöpfungen sind schwer vorhersehbar.
Verlässlichkeit
Das Schlagwort sollte sicher und zuverlässig aufgefunden werden, um eine einheitliche Indexierung zu unterstützen.
Die Verlässlichkeit eines Schlagwortes steigt, je spezifischer es ist und je genauer es Dokumentinhalte ausdrückt.
Aktualität
Das Schlagwort sollte dem aktuellen Gebrauch entsprechen. Veraltete Bezeichnungen können aber auch einen historischen Begriff repräsentieren, der bei Bedarf als eigenes Schlagwort ausgewiesen wird. Diese Begriffe werden dann in der Regel über eine Assoziationsbeziehung miteinander verbunden.
3.2 Wahl der bevorzugten Bezeichnung
Je mehr dieser Eigenschaften eine Bezeichnung besitzt, desto besser ist sie als bevorzugte Bezeichnung für Indexierung und Retrieval geeignet.
Die Entscheidung für das am besten geeignete Schlagwort ist nicht immer einfach, weil zwischen verschiedenen Qualitäten der Bezeichnungen abzuwägen ist.
Panel | ||
---|---|---|
| ||
BEISPIEL Für die Flügel einer Windmühle soll die bevorzugte Bezeichnung gewählt werden. Zu entscheiden wäre zwischen Mühlenflügel und Windmühlenflügel. Windmühlenflügel ist die eindeutige Bezeichnung und wird häufiger in der Presse und in Online-Quellen benutzt als Mühlenflügel. Gegen Windmühlenflügel als Schlagwort spricht aber die häufig redensartliche Verwendung der Bezeichnung. Ein Argument für Mühlenflügel ist wiederum die Kürze der Bezeichnung. In solchen Zweifelsfällen können Kriterien für die Wahl des Schlagwortes sein:
|
4 Beispiel
5 Darstellung in xTree
6 Indexierung und Retrieval
7 Zusammenfassung
8 Siehe auch
9 Quellen
3.1 Regeln für Bezeichnungen
Für das Formulieren von Schlagwörtern und ihren alternativen Bezeichnungen gibt es Regeln, um die Vorhersehbarkeit von Suchwörtern zu erhöhen und das Auffinden von Schlagwörtern für Indexierer und Nutzer zu erleichtern. Die Bezeichnungen, insbesondere die bevorzugten Bezeichnungen, sollen
gebräuchlich sein, zum Beispiel:
Lemmata in allgemeinen Nachschlagewerken oder Fachlexika
Einträge in den Normdateien der Deutschen Nationalbibliothek oder anderen einschlägigen Vokabularen
Nachweis in Wortschatzlexikon Deutsch der Universität Leipzig (gibt die Worthäufigkeit bezogen auf die Häufigkeit des Artikels "der" an)
auch ohne Kontext eindeutig sein:
In der Regel soll die Bedeutung der Bezeichnungen nicht durch Inhalt und Umfang der Domäne oder des jeweiligen Kontextes bestimmt oder geklärt werden. Das trifft auf Begriffsbezeichnungen sowie → Node Label im engeren Sinne zu
bgColor | #F4F5F7 |
---|
Die Bezeichnung "Zubehör" kann einen großen Bedeutungsumfang haben und Zubehör zu Kleidung oder Geräten oder Ähnlichem meinen. Auf welche Art von "Zubehör" sich die Bezeichnung bezieht, sollte auch ohne den Zusammenhang im Wortnetz ersichtlich sein und nicht durch den Oberbegriff, zum Beispiel "Kleidung", geklärt werden. Die Bezeichnung selbst sollte also möglichst eindeutig sein, zum Beispiel "Kleidungszubehör" oder "Zubehör zu Kleidung".