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Der Schlagwortzusatz "<Motiv>" ist von der DNB-Expertengruppe Sacherschließung in der 9. Sitzung (2010) als Interimslösung bezeichnet worden. Als Grund hierfür wird genannt, dass die Einführung eines Rollenoperators innerhalb des GND-Projekts nicht geleistet werden könne. Statt dessen sei diese Aufgabe in einem separaten Projekt nach Aufnahme des GND-Produktivbetriebs zu lösen.

Motive in der Museumsdokumentation

Die Nachteile des Motiv-Zusatzes bei der bibliothekarischen Erschließung sind seither verschiedentlich angesprochen worden. Im Rahmen der Museumsdokumentation kommen weitere Nachteile hinzu.

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Realistischer erscheint dagegen die Möglichkeit, museumsspezifische Schnittstellen zur GND einzurichten, die verschiedene Filteraufgaben übernehmen können. Damit entfiele zumindest die Koordination zwischen Anbietern von Museumssoftware.

Vorkommen und Nutzung

Zur Zeit (2018-10-27Feb. 2019) gibt es mindestens ca. 10.690 500 Deskriptoren in der GND, die als Zweifelsfall gekennzeichnete Schlagwörter für Motive (im Folgenden "Motivschlagwörter") sind. Sie werden bei der inhaltlichen Erschließung vom Deutschen Historischen Museum (1.324) und von einigen anderen Museen verwendet"Motiv" als Zusatzbezeichnung enthalten. Hiervon sind ca. 8.400 der Entität Zweifelsfälle (szz) zugeordnet, etwa 2.100 sind reguläre Schlagworte (saz). GND-Desktiptoren mit Motiv-Zusatz werden auch von Museen für die Erschließung verwendet. Das Deutsche Historische Museum hat 1.324 solcher GND-Deskriptoren in Verwendung und auch bei einigen anderen Museen ist eine Nutzung nachweisbar.

Wann ein Motivschlagwort benutzt wird, unterscheidet sich je nach Einrichtung. Die unabgestimmte Praxis der Vergabe von Motivschlagwörtern verringert sowohl die Vollständigkeit (Recall) als auch die Spezifität (Precision) der Suchergebnisse. Wenn Motivschlagwörter in Zukunft beibehalten werden, wäre eine spartenübergreifende Regelung der Verwendung hilfreich. Wenn Motivschlagwörter dagegen aufgelöst werden, wäre zu klären, wie der Sachverhalt "ein Motv zu sein" anders ausgedrückt werden kann und wie dann die indexierten Objekte aktualisiert werden können.

Einige ungeordnete Beobachtungen zu Motivschlagwörtern

  • Es gibt GND-Deskriptoren, die ohne HZ nur als Motiv definiert sind, zum Beispiel Brustbild.
  • In der Museumsdokumentation können "Motive" in unterschiedlicher Gestalt erscheinen: Ein Vogelnest als Präparat zum Beispiel ist etwas anderes als ein fotografiertes reales Vogelnest, ein künstlerisch gestaltetes Vogelnest oder eine naturkundliche Zeichnung. (Die Erschließung des letzten Beispieles ist fehlerhaft, der Bezug zum Werk nicht vorhanden.)
  • In der DNB wird das Motivschlagwort Vogelnest <Motiv> zur Indexierung zum Beispiel von Bildbänden mit Zeichnungen verwendet.
  • Im AAT werden Motivschlagwörter (motifs) in der engeren Bedeutung von gebräuchlichen Gestaltungselementen verwendet: "Distinct or separable design elements, usually decorative, whether occurring singly as individual shapes." Ein Beispiel ist Zwiebelmuster oder Putte, weitere Beispiele finden sich in der Hierarchie für motifs im AAT.
  • Weitere Bezeichnungen für Motive finden sich in der Kategorie:Ikonographie im RDK-Labor. 

Anwendungsbeispiele für Motivschlagwörter in der DDB

1. Ein Deskriptor (Thesaurusbegriff oder Klasse einer Klassifikation) ist auf ein Motivschlagwort gemappt. Ein Beispiel sind die Klassen von "Vokabular digiCULT Ikonographie", die auf Motivschlagwörter der GND abgebildet sind. Eine dieser Klassen kann mit einem oder mehreren Motivschlagwörtern verbunden sein, wie in der folgenden LIDO-Instanz:

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