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Für Berufe und Tätigkeiten enthält die GND mindestens 1.220 weiblichen Benennungen in Ergänzung zur männlichen bzw. generischen Benennung. Eine (wahrscheinlich unvollständige) Liste lässt sich mit dieser Abfrage erhalten:

PREFIX gnd: <http://d-nb.info/gnd/>
PREFIX gndo: <http://d-nb.info/standards/elementset/gnd#>
PREFIX gndsc: <http://d-nb.info/standards/vocab/gnd/gnd-sc#>

# Weibliche Formen von Bezeichnungen in Sachgruppe 9.4ab
#
SELECT * WHERE
{
  ?s gndo:gndSubjectCategory gndsc:9.4ab .
  ?s gndo:preferredNameForTheSubjectHeading ?name .
  FILTER(REGEX(?name, ".*in$") 
    || REGEX(?name, "^Weibl*") 
    || REGEX(?name, ".*euse$"))
}

Es gibt Überlegungen, diese Unterscheidung auch für Properties einzuführen, die Tätigkeiten einer Person ausdrücken. Hiernach würde beispielweise indem gndo:architect durch eine weibliche Form dieses Property-Axioms ergänzt, für die ein deutschsprachiges Label "Architektin" deklariert werden kann. Ein solches Vorgehen würde auf folgende Schwierigkeiten stoßen:

  • Wenn englischsprachige Property-Namen beibehalten werden sollen, müssten in vielen Fällen präkombinierte Bezeichnungen wie female_architect verwendet werden. Dies kann die Frage nach sich ziehen, warum das männliche Pendant lediglich architect und nicht male_architect heißt (und damit einen vermeintlichen Vorrang vor der weibliche Bezeichnung genießt).
  • Bei Personen unbekannten Geschlechts kann nur eine generische Form der Bezeichnung verwendet werden. Diese würde entweder mit der männlichen Form als generisches Maskulinum zusammenfallen oder es würden drei Properties, architect, male_architect und female_architect in der Ontologie deklariert werden müssen.
  • Wird in einem Personendatensatz die Geschlechterangabe geändert (Fehlerkorrektur oder Nachtrag eines zuvor unbekannten Geschlechts), wären alle Instanzen der betreffenden Property für diese Person ebenfalls zu ändern. Anderenfalls würden sich Widersprüche zwischen der Property-Aussage und der Geschlechtsangabe im betreffenden Personendatensatz akkumulieren.

Wenn es darum geht, an Benutzeroberflächen geschlechtsspezifische Benennung zu verwenden, sollte die in der GND bereits vorhandene Information ausreichen, um entsprechende Display-Formen zu generieren.

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