3.3.1 Definition (In Bearbeitung)

1 Definition

Eine Definition ist die genaue Bestimmung des Begriffsinhalts. Beispiel: "Eine Flasche ist ein [verschließbares] Gefäß aus Glas, Metall oder Kunststoff mit enger Öffnung und Halsansatz zum Aufbewahren von Flüssigkeiten, auch Gasen."[1]

2 Terminologie

3 Erläuterung

Definitionen sollten die Bedeutung des Begriffes durch Nennen seiner wesentlichen Eigenschaften möglichst genau beschreiben. Die Beschreibung sollte vor allem genau genug sein, um den Begriff von anderen, ähnlichen Begriffen gut abgrenzen zu können.

Eine Definition sollte möglichst vollständig Aussagen enthalten zu folgenden Fragen:

  • Was für eine Art Gegenstand ist der zu definierende Begriff? Genannt wird hier der generische, das heißt der allgemeinere, übergeordnete Begriff (Gattungsbegriff oder genus proximus).

BEISPIEL
Ein Sarkophag ist ein Sarg.

HINWEIS
Das Identifizieren und Formulieren des übergeordneten Begriffes hilft bei der Prüfung, ob es sich um einen logischen Oberbegriff handelt. Zum Beispiel würde man nicht definieren: "Ein Sarkophag ist eine (Art) Bestattung."

  • Durch welches Merkmal (differentia specifica) oder durch welche Merkmale (differentiae specificae) unterscheidet sich der Begriff vom generischen Begriff (= Gattungsbegriff, Oberbegriff) und von gleichgeordneten Begriffen (Begriffe, die denselben Oberbegriff haben; = Geschwisterbegriffe)?

BEISPIEL
Ein Sarkophag ist ein großer, prunkvoller Sarg.

Über diese differenzierenden Merkmale hinaus können weitere wesentliche Merkmale des Begriffs aufgeführt werden, zum Beispiel Angaben zur räumlichen und zeitlichen Dimension von Ereignissen.

3.1 Abgrenzung zu Verwendungshinweis

Definitionen klären die im jeweiligen Begriffssystem intendierte Bedeutung eines Begriffes, während Verwendungshinweise die vokabularspezifische Benutzung eines Begriffes für Indexierung und Retrieval beschreiben.

4 Beispiele

Zwei Beispiele aus dem Duden Für den schnellen Einstieg hier zwei Beispiele als syntaktisches (nicht inhaltliches Muster) aus dem Duden. Bitte beachten Sie: Immer Großschreibung am Anfang, immer Punkt am Ende. 1. Metadaten: Daten, die anderen Daten übergeordnet sind. 2. Mapping: Aufeinanderabbilden von Datenelementen aus zwei verschiedenen Datenmodellen.

Ein schlechtes Beispiel
Die Definition für "Person" in FOAF ist ein gutes Beispiel für eine schlechte Definition:
The Person class represents people. Something is a Person if it is a person. We don't nitpic about whether they're alive, dead, real, or imaginary. The Person class is a sub-class of the Agent class, since all people are considered 'agents' in FOAF.

5 Erfassung und Darstellung im Thesaurusmanagement

6 Indexierung und Retrieval

7 Zusammenfassung

Folgende Angaben sollten, wenn sie zur eindeutigen Identifizierung und Abgrenzung des Begriffs wesentlich sind, in einer Definition enthalten sein (hier am Beispiel "Sarkophag"). Diese Punkte können als "Checkliste" verstanden werden: Angaben zu Übersetzungen: von "griechisch σαρκοφάγος, "Fleisch verzehrend". Genus proximus (nächster generischer Begriff, direkt übergeordneter Basisbegriff): Beispiel: Talmud ist ein(e Art) X: Talmud ist ein Buch; ein schriftliches Hauptwerk des religiösen Judentums; ein Hauptwerk der jüdischen Traditionsliteratur; ein Erläuterungswerk der Tora ... </p> Differentia specifica Das spezifizierende Merkmal, durch das sich ein Begriff von einem gleichgeordneten Begriff (Begriff mit demselben Oberbegriff, = Geschwisterbegriff) unterscheidet und von diesem abzugrenzt.

 

Extension - besteht aus, hat Teile, zugehörige Instanzen: Mischna, Gemara

Manifestation(en) - liegt vor in physischen Exemplaren: Babylonischer Talmud ...

Lebensdaten/Entstehungsdaten (Lebenszyklusdaten möglichst immer angeben):

Quellenangabe: [GNN:513]

8 Siehe auch

9 Quellen und weiterführende Literatur

Copyright © Norman Swartz 1997 URL Definition; This revision: September 27, 1997; Department of Philosophy, Simon Fraser University Definitions, Dictionaries, and Meanings http://www.sfu.ca/philosophy/swartz/definitions.htm

Copyright © 2006 FH Köln (Prof. Dr. Klaus-Dirk Schmitz / Dipl.-Übers. (FH) Sonia Kaukonen)

Anhang

4 Anforderungen an Definitionen , Grundsätze für Definitionen

Die folgenden Regeln stützen sich auf Empfehlungen für "eine gute Definition" der Publikation "Terminologiearbeit - Best Practices", S. M2-14.

Eine Definition ...

Erläuterung

Eine Definition ...

Erläuterung

1. ist kurz und informativ

Eine Definition sollte so kurz wie möglich und so ausführlich wie nötig sein, um die wesentlichen Eigenschaften des Begriffs auszudrücken.

2. ist klar und verständlich

Richtet sich die Definition an ein Laienpublikum, sollte sie ohne fachsprachliche Kenntnisse verständlich sein (z.B. nicht: "Die Definition eines Begriffs oder (eines bestimmten Sinns) eines Ausdrucks ist eine Beschreibung seiner Intension.")

3. beginnt mit dem Oberbegriff

Die Definition beginnt, wenn möglich, mit dem direkten Oberbegriff des zu definierenden Begriffes.

5. beschreibt die wesentlichen Merkmale des zu definierenden Begriffes

Welche Merkmale als wesentlich angesehen werden, hängt auch von Zweck und Zielgruppe des Vokabulars ab. Es sollten aber immer die Merkmale genannt werden, die den Begriff am besten kennzeichnen und von anderen Begriffen abgrenzen.

6. beschreibt den Begriff nicht mithilfe eines Synonyms

Eine Definition, die den Begriff nur mit Hilfe eines synonyme Bezeichnung beschreibt, trägt nicht zur Bedeutungsklärung bei

7. ist nicht tautologisch oder zirkulär

Tautologische und zirkuläre Definitionen, die das Gesagte nur in veränderter Form wiederholen (zum Beispiel "Literaturwissenschaft = Wissenschaft von der Literatur") enthalten keine neuen Informationen und tragen daher nicht zum Verständnis des zu definierenden Begriffes bei.

8. ist nicht negativ formuliert

Definitionen sollten nicht (oder zumindest nicht nur) negativ bestimmt sein. Definitionen, die den Begriff nur durch negative Abgrenzung von einem anderen Begriff beschreiben (zum Beispiel "Literaturwissenschaft ist keine analytische Wissenschaft"), sind nicht klar und eindeutig genug.

9. berücksichtigt Zweck und Zielgruppe

Die Definition sollte im Inhalt und Sprachniveau dem zu erwartenden Kenntnisstand der Zielgruppe angepasst sein. Wenn sich ein Vokabular auch an Laien wendet, ist besonders die Nennung von technischen Details und die Benutzung von Fachbegriffen zu überdenken. in der Sprachebene angemessen

  1. ist weder zu weit noch zu eng gefasst und grenzt klar von einem ähnlichen Begriff oder Geschwisterbegriff ab