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In der Indexierungspraxis von Museen finden sich allerdings Beispiele dafür, dass diese Verweisungsdatensätze direkt als Deskriptoren verwendet werden. Hier ein Beispiel aus der DDB und dessen Datenquelle.:

Im ↑ DDB-Datensatz "Die Kartoffel rettete Deutschland" ist der GND-URI http://d-nb.info/gnd/4173398-8 indexiert, der eine Kombinationsverweisung referenziert (siehe auch den ↑ LIDO-Datensatz).

[Dieser URI führt allerdings ins Leere, da eine Umleitung zum aktuellen Datensatz http://d-nb.info/gnd/7503934-5 fehlt. Der aktuelle Datensatz enthält eine Kombinationsverweisung ↑ Partei AND Organisation (Parteiorganisation USE+ Partei AND Organisation) mit der Property gndo:complexSeeReferenceSubject. Die ↑ RDF-Repräsentation weist diesen Datensatz allerdings als  gndo:SubjectHeadingSensoStricto aus.]

(Zu "Verweisungen in Begriffskombinationen" siehe DIN1463-1:1987, 5.5.3)

Lösungsansätze ohne Veränderung der GNDO

Prinzipiell ließe sich die Indexierung mit Verweisungsdatensätzen zwar für das Retrieval aufbereiten, jedoch setzt dies voraus, dass die betreffende Datentransformation für das Ersetzen durch die beabsichtigte Deskriptor-Kombination vorbereitet ist.

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Beide Ansätze würden eine enge Abstimmung bei der Software-Entwicklung erfordern, die in der Praxis selten gegeben ist.

Ontologie-basierte Lösungsansätze

Ein weiterer Lösungsansatz könnte darin bestehen, die Verweisungdatensätze in der RDF-Darstellung nicht mehr als Instanzen von SubjectHeading bzw. dessen Unterklassen zu deklarieren, sondern als Instanz einer Klasse wie CompoundEquivalence, die in der SKOS-Erweiterung um Elemente aus ISO 25964 spezifiziert ist. Einer direkten Übernahme dieser Klasse in die GNDO stünde allerdings die Tatsache entgegen, dass das axiomatische Umfeld dieser Klasse nur schwer mit der GNDO zu harmonisieren ist.

Gleichwohl wäre denkbar, für Verweisungsdatensätze eine eigenständige GNDO-Klasse zu definieren, deren Instanzen ausdrücklich nicht für direkte Aussagen in einem Erschließungskontext vorgesehen sind.

Nutzung von Inferenz

Aus dem Vorhandensein der Property complexSeeReferenceSubject kann (zumindest für Sachbegriffe) geschlossen werden, dass es sich bei dem Subjekt um einen Nichtdeskriptor im Sinne der Thesaurus-Standards handelt.

Nutzer einer Kopie der GND können hiervon ausgehend Restriktionen für den Eigengebrauch deklarieren. Ohne weitere Vorkehrungen ist hierbei allerdings kein harmonisiertes Vorgehen verschiedener Nutzergruppen zu erwarten. Daher wäre es vorteilhaft, wenn eine entsprechende Inferenzregel von den Herausgebern der GND formuliert und publiziert wird.

Hilfreich oder kontraproduktiv?

Im derzeitigen GND-Bestand gibt es zahlreiche Zerlegungshinweise, deren Nutzen sich Anwendern außerhalb des Bibliothekssektors kaum oder gar nicht erschließt. Dies betrifft vor allem GNDO-Klassen, die nicht den Sachbegriffen (SubjectHeading) angehören. Vorläufige Auswertungen von Museumsvokabular zeigen, dass Instanzen nahezu aller GNDO-Klassen für die Sammlungserschließung in Museen zur Anwendung kommen können. Vor diesem Hintergrund wäre es hilfreich, wenn eine semantische Klärung mancher Verweisungskonstruktionen unternommen werden könnte. Als ein solches Beispiel mag die Praxis dienen, Personennamen als Bauwerke zu deklarieren und von diesen zu Kombinationen von Sachbegriffen, Geografika oder anderen Entitäten zu verweisen wie im folgenden Fall:

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